9. Juni 2018

Spandau bekommt ein neues Stadtviertel

» Der Tagesspiegel am 09. Juni 2018 «

Wo früher Pakete gestapelt wurden, haben sich Streetart-Künstler breit gemacht. Die Szenerie: Staub in der Luft, Musik aus den Boxen, Graffiti an den Wänden: „Give Spandau a chance.“

Passt gut zu diesem Fest, das da an diesem heißen Freitagmittag auf der Postbrache stattfindet. Erstmals wird die Fassade gezeigt von Spandaus zentralem Viertel mit den vier Türmen, entworfen vom Kölner Büro Astoc. Kosten: 100 Millionen Euro. Höchstes Bauwerk: 80 Meter. Bauzeit: 2020 bis 2022. Die Lage: zwischen Havel und ICE-Bahnhof. Zentral also.

„Endlich entsteht auf diesem Schandfleck etwas Neues“, sagt Baustadtrat Frank Bewig, CDU, und blinzelt in die Sonne. Früher stand am Flussufer die Post. 1980 erbaut, 1995 geschlossen, 2017 abgerissen. Heißt: Mehr als 20 Jahre döste im Spandauer Zentrum ein Betonklotz vor sich hin. Das ist selbst für routinierte Berliner ziemlich viel.